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FOREX – Ein sicherer Hafen für Trader?



Aus gegebenem Anlass erinnern wir uns dieser Tage den historischen Krisen und Crash-Situationen an den internationalen Finanzmärkten. Am 19. Oktober 1987 brach der Dow Jones um fast 23 Prozent ein. In den Folgetagen und Wochen wurde der Bullenmarkt, welcher diesem als „schwarzer Montag“ in die Geschichte eingegangenen Crash vorangegangen war, um insgesamt 51 Prozent korrigiert. Damit wurde nicht ganz das Ausmaß des Kurseinbruchs von 1929 erreicht, welches damals 59% ausmachte. Dieser Krise folgten viele Jahre der Depression.


In der jüngeren Zeit häufen sich die „aussergewöhnlichen“ Ereignisse. Wir brauchen nicht lange zurückzuschauen und stoßen noch vor der letzten echten Finanzkrise von 2008, welche mit starken anfänglichen Kurseinbrüchen den letzten Bärenmarkt einleitete, auf diverse „kleinere Events“, die sich den aktiveren Marktteilnehmern unter uns ins Gedächnis eingebrannt haben.


Ein Softwarefehler führte im August 2013 zu einem kompletten Stillstand des Handels an der US-Börse NASDAQ. Ein Hacker-Angriff schickte den Markt im April 2013 innerhalb von Sekunden über 1 Prozent nach Süden. Einzelwerte wie Facebook und Citigroup waren durch technische Fehler oder elektronische Handelssysteme Opfer von starken Kurseinbrüchen. Der „Flash Crash“ wurde im Mai 2010 durch den Hochfrequenzhandel ausgelöst: Durch einen blitzartigen Kurseinbruch lösten sich innerhalb weniger Minuten fast eine Billion Dollar Marktwert in Luft auf. Der Kurs des Dow Jones fiel um rund 1.000 Punkte. Einige Aktien verloren in der Zeit rund die Hälfte ihres Wertes. Die Liste ließe sich fortführen….. Selbstverständlich häufen sich die Ereignisse und sind deutlich schneller, da die Börsen heutzutage elektronisch 24 Stunden gehandelt werden. Das Risiko, welches durch die Reaktionszeit der technischen Mittel verringert werden sollte, ist tatsächlich größer als jemals zuvor. Wenn alle zur gleichen Zeit raus wollen, dann wird’s eng……..und deutlich schneller!


In diesen Tagen erleben wir die „Corona-Krise“, welche an den Finanzmärkten schon erheblichen Schaden angerichtet hat. Die aktuellen Kurseinbrüche an den weltweiten Börsen sind schon jetzt stärker als alles andere, was wir aus der Geschichte kennen. Und die negativen Auswirkungen des Stillstands der Weltwirtschaft sind noch nicht abzusehen und daher wahrscheinlich noch nicht in die Kurse eingepreist. Die Krise betrifft noch dazu alle grossen Industrienationen weltweit und ein Ende ist nicht abzusehen.


Die ersten Verwerferungen an den Edelmetallmärkten sind Ausdruck einer allgemeinen Verunsicherung. Die Zentralbanken reagieren mit unlimitierten Hilfspaketen, und es scheint so, daß wir an dem Punkt angekommen sind, an dem unser FIAT-Geldsystem und die Schulden basierte Geldschöpfung am Ende angekommen sind. Auch politische Bündnisse wie die Europäische Union werden einem Stresstest unterzogen. Sollte die Solidarität nicht ausreichen, so ist auch der EUR in Gefahr, da z.B. ein Austritt Italiens aus der Währungsunion ein sehr negatives und ebenso ansteckendes Zeichen geben würde.

Was bedeuten nun diese Stürme an den Märkten für die aktiven Markteilnehmer oder für den Anleger, welcher aufgrund fehlender Zinsen sein angespartes Kapital selber gewinnbringend an den Märkten verwalten möchte? …….. Risiko!


Abgesehen von der Problematik einer nahezu unvorhersehbaren Kursentwicklung, welches den u.U. verfrühten Einstieg in Aktien extrem risikoreich gestaltet, sind auch Investments in Anlageformen, die entweder ganze Indices oder Branchen abbilden, weiterhin riskant. Weitere Kursverluste sind nicht auszuschliessen. Dazu sind Aktien, ETFs und ähnliche Produkte dem Risiko von Kurslücken ausgesetzt, welche je nach Nachrichtenlage durchaus dramatische Ausmasse erreichen können. Durch Shortselling-Verbote oder Einschränkungen sind auch die Möglichkeiten für aktive Trader im Aktienbereich stark eingeschränkt. Die Seitenlinie ist für viele die einzige Option.


Es gibt jedoch Alternativen. Während Aktien und Indexprodukte durch ein Übermass an Volatilität und Risiko für die meisten kleinen Marktteilnehmer eine „No-go Zone“ sind, bieten sich am FOREX Markt hervorragende Möglichkeiten mit unveränderten Risiken. Selbstverständlich ist auch hier die Vola angestiegen und die Kursausschläge sind durchaus von der allgemeinen Verwirrung angesteckt, aber die Bewegungen der letzten zwei Jahre waren auch überdurchschnittlich „ruhig“.


Beim FOREX Markt handelt es sich zunächst mal um den grössten Markt überhaupt. Weltweit werden täglich Devisen im Volumen von etwa 5.300 Milliarden USD gehandelt. Davon fallen circa 85% auf den Handel in den Haupt-Währungspaaren (EURUSD, USDJPY, GBPUSD, AUDUSD, NZDUSD, USDCAD, USDCHF). Circa 94-95% des täglichen Handelvolumens wird von institutionellen Marktteilnehmern bewegt. Das tägliche Devisenhandelsvolumen ist etwa 53 Mal höher als an der New Yorker Börse.


Forex ist der einzige Markt, der effektiv 24 Stunden am Tag läuft. Der Devisenmarkt ist der liquideste Markt der Welt und ist 12x größer als der Futures-Markt und 27x größer als der Aktienmarkt.


Die 5 beliebtesten Cross-Rates sind: EUR/JPY, EUR/GBP, EUR/CHF, GBP/JPY und GBP/CHF. Einige Banken investieren bis zu 20-30% ihrer Geldmittel in den Forex-Markt und erzielen zwischen 40-60% ihrer gesamten Gewinne durch den Handel mit Währungen.


Liquidität und 24-Stunden-Handel sind grundsätzlich eine Garantie für reduziertes Risiko in der Verwaltung einer Position. Kurslücken sind selbstverständlich zum Handelsbeginn in der Nacht von Sonntag auf Montag nicht komplett auszuschliessen und stellen in der Regel die einzigen auf dem Chart sichtbaren Kurslücken dar.


„Black Swan Events“ oder allgemein nicht vorhersehbare Ereignisse sind am FOREX-Markt historisch gesehen vernachlässigbar. Selbstverständlich erinnern wir uns an den unerwarteten Eingriff der Schweizer Zentralbank vom 15. Januar 2015, bei der der CHF um circa 18% entwertet wurde. Dieses Ereignis war bis zum heutigen Tag jedoch einzigartig.

Der FOREX-Handel erlaubt dem Trader ein grosses Spektrum an Möglichkeiten und durch eine extrem anpassbare Positionsgrösse ein nahezu vorbildliches Money – und Risikomanagement. Die extrem hohen Volumina und die breite Masse an Marktteilnehmern verleit speziell den Haupt-Devisen-Paaren einen sehr „technischen“ Kursverlauf, welcher der Mehrzahl der Analyse-Methoden sehr entgegenkommt.


Die Auswahl der durch EU-Behörden regulierten Broker ist ausreichend, und die erforderliche Kontogrösse für einen effektiven Handel ist unvergleichlich viel kleiner als das Investment in Aktien oder Futures erfordert.

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